Glas, Papier, oder doch lieber Plastik?

Wir möchten euch die verschiedenen Müll- und Verpackungssorten mit ihren Vor- und Nachteilen vorstellen und unsere Top-Vermeidungstipps dazu geben. Zum Start ein paar allgemeine Facts und Gedanken:

Was kommt einem in den Sinn, wenn man an (Verpackungs-)Müll denkt? Meist nichts Gutes. Das hohe Müllaufkommen wird zunehmend ein Problem am Land und im Wasser. Und hier kommt das Stichwort “Kreislaufwirtschaft” ins Spiel. Hierbei geht es um ein regeneratives System, in dem die Ressourcen nach dem Einsatz wieder zurück in den Kreislauf gebracht werden. Hier es geht es im Verpackungsbereich vor allem um Mehrweg-Lösungen und stoffliche Verwertung/Recycling. Doch die Realität sieht leider anders aus - viel zu viele Verpackungen werden nach einmaligem Einsatz weggeschmissen und werden oft thermisch verwertet (verbrannt) oder deponiert. Sie scheiden somit aus dem Kreislauf aus. Wir müssen unsere Einstellung zu Müll ändern. Verpackungen sind nicht wertlos, sondern eine Art Ressource, die man im Kreislauf halten sollte.

Ganz allgemein gilt für alle Verpackungsmaterialien:

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Papier

Papier ist abbaubar, gut recyclebar und wird aus einem nachwachsendem Rohstoff erzeugt. Doch auch Papier hat leider Nachteile: es entsteht ein hoher Energieaufwand bei der Erzeugung von Papier. Und natürlich muss man hier aber auch die Ressource Holz sehen. Holz ist zwar ein nachwachsender Rohstoff, das heißt aber nicht, dass er uns unendlich zur Verfügung steht. Im Papierbereich geben die Siegel FSC und PEFC Auskunft über nachhaltige Forstwirtschaft.

Unser Top-Papierspar-Tipp:

“Bitte keine Werbung” - Pickerl auf den Postkasten. Hier kann man mit nur einem einzelnen Sticker bis zu 100 kg Papiermüll reduzieren. Ein schöner Nebeneffekt: Du lässt dich nicht durch unnötige Werbung/Marketing von Firmen manipulieren. Erhältlich sind die Pickerl zB online auf umweltberatung.at und auch zB in Kostnixläden liegen sie oft auf. Oder du kannst auch selber etwas auf den Postkasten draufschreiben. Wer auch auf adressiertes Werbematerial verzichten möchte - kann sich auf der WKO Seite in die Robinsonliste eintragen lassen.

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Glas

Glas hat in den letzten Jahren ein recht grünes Image bekommen. Doch auch diese Verpackung hat Vor- UND Nachteile.

Die Glas-Mehrweglösung ist, was Verpackungen betrifft, meist die nachhaltigste Lösung. Wobei auch hier geringe Transportwege wichtig sind. Bei Glas, das nach einmaliger Verwendung weggeschmissen wird, schaut es da leider schon ganz anders aus. Durch den hohen Energieaufwand bei der Herstellung ist die Einweg-Glaslösung im Vergleich zu Plastik oder Tetrapak die deutlich schlechtere. Im Bild seht ihr, wie wir unsere Glasbehälter immer und immer weiter nutzen, denn im Zero-Waste-Lebensstil sind Glasbehälter sehr wertvoll und werden meist nicht nach einmaligem Einsatz entsorgt. ☺️

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Aluminium

Neu erzeugtes Aluminium kann große negative Auswirkungen auf die Umwelt und auf die Menschen vor Ort haben.

Aluminium-Spar-Tipps:

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Plastik

Die Probleme, die durch die Unmengen an Plastikverpackungen zustande kommen, sind vermutlich bekannt. Diverse Fotos kursieren im Netz - mit Plastikmüll übersäte Strände, verendende Wale mit Mägen voller Plastikmüll, Vögel, die in einem verlassenem Fischernetz hängen geblieben sind,… Die Liste könnte man noch viel zu lange fortsetzen.

Schauen wir uns mal den Verpackungsstoff Plastik genauer an und betrachten Vor- und Nachteile:

Plastik-Spartipps:

Wichtig!

Papier oder Einweg-Glas sind keine guten Alternativen zur Plastikverpackung, da sie bei der Herstellung viel mehr Energie verbrauchen als Plastik. Setzt lieber auf große Verpackungsgrößen oder unverpackte Alternativen.

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Tetrapak

Getränkekartons, Verbundkarton oder auch Tetra Pak genannt, sind ein sehr häufiges Verpackungsmaterial. Und das zu recht. Sie bestehen aus laminiertem Kartonmaterial, das auf der Innenseite je nach Einsatzzweck beschichtet wird. PE dichtet gegen Flüssigkeiten ab und Aluminium schützt den Inhalt vor Licht und Sauerstoff. Die äußere Beschichtung bewahrt den Karton vor Durchnässung.

Bei den Einwegverpackungen ist Verbundkarton meist die nachhaltigste Variante. Hier kann man auf das FSC Siegel für nachhaltige Forstwirtschaft achten. Mehrweg und Müllvermeidung bevorzugen wir trotzdem. Verbundkarton wird in den allermeisten Gemeinden mit Kunststoffmüll entsorgt.

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Biomüll

Biomüll ist viel zu wertvoll, um in der Tonne zu landen. Wenn ihr nicht die Möglichkeit oder Motivation habt, einen Komposthaufen anzulegen, dann gibt es für euch zwei super Lösungen, um in einer Wohnung aus Küchenabfall Dünger und Humus herzustellen: Wurmkiste oder Bokashi Eimer.